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7 TIPPS ZUM UMGANG MIT NEID
7 TIPPS ZUM UMGANG MIT NEID
Willst du dich dauerhaft erfolglos und unglücklich machen, dann vergleiche dich ständig mit anderen Menschen und sei neidisch.
Neid ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Schon in der Antike erkannten die Philosophen die gesellschaftsschädigende Wirkung von übertriebenem Neid und sie rieten zur Bekämpfung. Neid gilt auch als eine der 7 Todsünden, die die Abgründe der menschlichen Seele beschreiben. „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut.“ besagt eines der 10 Gebote. „Gelb vor Neid“. Die Farbe gelb wird mit Neid assoziiert und steht für das Gift, das den Menschen von innen zerfrisst. Die Kunst hat über sämtliche Epochen Neid als giftiges gelbes Monster oder scheußliches Tier dargestellt, das den Menschen zerfrisst. Neid ist evolutionsbedingt in jedem Menschen angelegt und kommt ursprünglich vom Futterneid, der das eigene Überleben sicherte. Die Ungleichheit ist ebenfalls so alt wie die Menschheitsgeschichte. Arm und Reich wird es immer geben. Auch wenn alle Menschen die gleichen Chancen hätten, würde es immer Unterschiede geben. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft zwar weit auseinander und viel Armut könnte gelindert werden. Dennoch ist es ein Faktum, dass es dem Großteil der Weltbevölkerung noch nie so gut gegangen ist, wie in unserer aktuellen Zeit.
Neid ist ein Minderwertigkeitsgefühl und laut Forschung leiden Frauen häufiger unter diesem negativen Gefühl, als Männer. Wenn wir von unserer Neidgesellschaft sprechen, sprechen wir folglich von einer Gesellschaft, die von Minderwertigkeitsgefühlen geplagt wird und sich dadurch selbst schädigt. Neid entsteht durch den Vergleich mit anderen Menschen. Durch den ständigen Blick auf andere entstehen Neidgefühle, die von den eigenen Unzulänglichkeiten ablenken und uns glauben lassen, dass wir minderwertig oder benachteiligt sind. Beim Neid kommt es zu einer Kombination aus mehreren negativen Gefühlen, nämlich Ärger, Wut und Traurigkeit, was in der Folge zu permanenter Unzufriedenheit führt. Wer sich von seinen Neidgefühlen überwältigen lässt, kommt in eine Negativspirale hinein und macht sich dadurch dauerhaft unglücklich. Im Extremfall kann Neid das eigene Leben völlig zerstören, da dieses Minderwertigkeitsgefühl oft auch die Ursache für Gewaltverbrechen und Straftaten ist. Wer neidisch ist manövriert sich selbst in die Opferrolle und fühlt sich permanent schlecht. Hass und Verachtung gegenüber Menschen, die erfolgreicher und besser gestellt sind machen sich breit, was dazu führt, dass man sich selbst mental vergiftet und eigenen Erfolg und Reichtum verhindert. Es ist ein geistiges Gesetz, dass man nie das sein oder werden kann, was man verachtet. Bösartiger Neid kann auch zu schweren psychischen und körperlichen Erkrankungen führen.
Neider erinnern ihre besser gestellten Mitmenschen ganz zuverlässig an ihren Erfolg und Reichtum. Das ist sehr erfreulich für die Beneideten, da diese meist mit Arbeit beschäftigt sind und nicht permanent an ihren Erfolg und an ihre materiellen Güter denken. Neider aber stehen sich selbst im Weg und verhindern das, was sie auch möchten. Durch ihr negatives Verhalten sortieren sie sich selbst aus und verbringen ihre Zeit mit Gleichgesinnten, die sich gegenseitig runterziehen und dadurch ihre Opferrolle immer mehr verstärken. Erfolgreiche Menschen hingegen, umgeben sich mit positiven Menschen, die ebenfalls etwas bewegen im Leben. Sie haben noch erfolgreichere Menschen, als sie selbst sind, als Vorbilder und lernen von ihnen. Sie wissen sich auch gegen Neider zur Wehr zu setzen und werden auch meist von Vorgesetzten unterstützt, wenn es um neidmotivierte Sabotage oder Intrigen geht, da Miesmacher und Neider, nicht beliebt sind in Führungsetagen. Erfolgreiche Menschen feiern mit Gleichgesinnten ihre Erfolge, und sie stärken und motivieren sich gegenseitig. Der Neid der anderen ändert daran nichts. Der Beneidete bleibt unbeschadet, während sich der Neider mit seinem Verhalten selbst im Weg steht und sich seine Chancen verbaut.
Wie kann man mit Neid umgehen?
- Neid eingestehen und akzeptieren
Neid hat immer mit den eigenen Unzulänglichkeiten und mit Versagen zu tun. Eigene Unzulänglichkeiten erkennen und sich einzugestehen, dass man neidisch ist und die eigenen Gefühle zu akzeptieren, ist der erste Schritt, um aus dieser Negativspirale herauszukommen. - Den Feind in ein Vorbild verwandeln
Wenn man einmal die eigenen Neidgefühle akzeptiert hat, ist es hilfreich, das als Ansporn zu nutzen. Aus Feinden können Vorbilder werden, von denen man etwas lernen kann. Wer neidisch ist auf den erfolgreichen Kollegen, der gerade in die Führungsetage aufgestiegen ist, sollte die Gelegenheit nutzen und einmal genauer hinzusehen, welche Fähigkeiten er hat, was er anders macht und was man von ihm lernen kann. - Den Fokus verändern
Wer mit Neid zu kämpfen hat tut gut daran, den Fokus auf sich selbst zu legen. Durch die Auseinandersetzung mit den eigenen positiven Aspekten, Stärken und Leistungen kann sich mehr Zufriedenheit einstellen. Jeder Mensch hat Fähigkeiten und Talente, die er für sich vorteilhaft nutzen kann und jeder Mensch hat auch seine Erfolgserlebnisse, auf die er zurückgreifen kann. - Vergleiche anders stellen
Neidgeplagte Menschen stellen oft die falschen Vergleiche an oder setzten ihre Messlatte so hoch, dass sie sich immer wie Verlierer fühlen. Gelegentlich kann auch der Vergleich mit schlechter gestellten Menschen sehr heilsam sein und zu mehr Dankbarkeit und Zufriedenheit führen. Wenn jemand aus der Mittelschicht in eine teure Wohngegend zieht und sich mit den Reichen, die dort wohnen, vergleicht, wird er unglücklich werden. Es macht auch keinen Sinn, sich mit bestausgebildeten Kollegen zu vergleichen, wenn man selber weniger gut ausgebildet ist und dadurch automatisch weniger Aufstiegschancen hat. - Vorteile und Nachteile abwägen
Wer genauer hinsieht, wird erkennen, dass jeder Vorteil auch Nachteile in sich birgt. Eine genaue Betrachtung der beneideten Person kann da sehr heilsam sein. Der Kollege, der gerade in die Führungsetage aufgestiegen ist, hat vermutlich sehr viel Verantwortung zu übernehmen, muss mehr arbeiten und kann weniger Zeit mit der Familie verbringen. Der reiche Nachbar, der soviel Geld geerbt hat und sich alles leisten kann, hatte vielleicht eine traurige Kindheit oder hat einen Elternteil früh verloren. Wenn man Menschen und ihre Lebenssituation genauer betrachtet, möchte man oft nicht mit ihnen tauschen. - Selbstbetrachtung
Bei genauer Betrachtung der eigene Unzufriedenheit, wird man feststellen, dass sie hausgemacht ist und oft nur damit zu tun hat, dass es an Mut fehlt, falsche Entscheidungen getroffen wurden oder dass man einfach immer nur versucht hat, es anderen recht zu machen. Wenn mutige Frauen ihren eigenen Weg gehen, Karriere machen und erfolgreich sind, vielleicht keine Kinder haben oder nicht viel Zeit mit ihren Kindern verbringen können, haben sie irgendwann einmal eine Entscheidung getroffen und sie haben durch ihre Entscheidung nicht für andere auf ihr eigenes Leben verzichtet. - Lebensziele definieren
Es ist sinnvoll, sich mit dem eigenen Lebensplan auseinanderzusetzten. Viele Menschen haben gar keinen Plan im Leben, sie stolpern einfach von einem Tag in den anderen. Erfolgreiche Menschen haben hohe Ziele und gehen diszipliniert nach Plänen vor. Nur wer ein Ziel hat, wird auch motiviert sein und weiterkommen im Leben. Wenn man es nur gemütlich haben und den leichtesten Weg gehen will, gibt es keinen Grund auf andere neidisch zu sein, die aktiv ihr Leben gestalten und vorankommen.
Ein bisschen neidisch ist jeder Mensch gelegentlich, das ist ganz normal und positiver Neid, der als Ansporn dient, kann auch förderlich sein. Nur wenn Neid und Missgunst das eigene Leben zunehmend negativ beeinflussen und man dadurch unzufrieden und unglücklich wird, sollte man ein wenig an sich arbeiten.
© Eva Maria Kretz, BA
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